Stammbaum Susanne Kowar
Begleittext für alle, die sich mit Familienforschung beschäftigen und manchmal daran verzweifeln.
Familienforschung ist ein Langzeit-Projekt.
In den 1980er Jahren zeigte mir ein in Deutschland lebender Cousin meines Vaters einige Fragmente alter Taufscheine, mit denen ich im ersten Moment nicht viel anfangen konnte. Dennoch – ich versuchte damit einen Stammbaum zu erstellen und zu meiner Überraschung ergab es wirklich eine direkte Linie von meinem Großvater Johann Friedrich Schulze, geb. in Jüterbog, bis zu Hans Koppehele.
So sah das erste Ergebnis meiner „Bastelarbeit“ aus.
Einige Jahre später bekam ich jenes Stammbaum_Plakat geschenkt, das noch heute in der Jüterboger Amtsstube und auch in der Gräfendorfer Kirche hängt. Schnell war aber klar, dass er eher ein schönes Bild als eine Forschungsgrundlage war.
Neuen Schwung bekamen meine Forschungen, als mein Sohn im Internet auf den Interessenskreis der Koppehel‘schen Familienstiftung, 1604, stieß und ich mit Frau Kühn Kontakt aufnahm. Plötzlich wurde klar, dass Sage und Stiftungsgeschichte nur sehr lose miteinander zusammen hingen. (siehe dazu auch: Die Schäfersage[1] – eine historische Vermutung) Es kam auch eine weitere erfreuliche Entwicklung dazu: Im Oktober 2010 fand das erste Familientreffen der reakivierten Familienstiftung des Georg Koppehele statt.
Bei einem der ersten Familientreffen der Stiftung half mir Herr Günter Koppehele, ein versierter Koppehele-Forscher, eine Ungereimtheit zu klären. Margarethe Koppehele hieß nicht nur eine Tochter von Hans Koppehele, auch Thomas Koppehele nannte eine seiner Töchter so. Im Laufe meiner Arbeit für die Familienstiftung stellte ich fest, dass die vielen Annas, Elisabeths, Johanns und Georges reichlich Potential zu Irrtümern gaben. (siehe dazu auch: Elisabeth – IV. Stamm)
Für Unklarheiten sorgte auch Maria Bade in der VI. Generation. „Bade“ oder „Pathe“. Auf dem Taufschein und in den Jüterboger Stammbuchblättern gab es beide Versionen auf ein und demselben Blatt. Ein Riesenunterschied, glaubte ich zumindest damals. Inzwischen weiß ich, dass man da nicht zu heikel sein darf.
Ich habe auch im Pfarramt St. Nikolai, Jüterbog einen Auszug aus dem Taufregister und dem Trauregister erbeten. Aber das Ergebnis blieb das selbe. auch die beglauchibge Abschrift des Originals konnte kein weiteres Detail hervor zaubern.
Zum Thema Phonetische Ordnung liest man auf wikipedia: „Da es früher keine Rechtschreibung im heutigen Sinne gab, und schon gar nicht für Familiennamen, gab es vom 16. bis zum 19. Jahrhundert für einige Namen nicht selten 20 oder 30 verschiedene Schreibweisen. Nicht nur von Pfarrer zu Pfarrer und von Gemeinde zu Gemeinde wechselte die Schreibweise in den Kirchenbüchern häufig, sondern es lassen sich manchmal sogar Unterschiede innerhalb einer Urkunde belegen. Kenntnisse über diese Veränderlichkeit der Namen gehören deshalb zum notwendigen Grundwissen eines jeden Genealogen.“ Besser kann man es gar nichtbeschreiben.